Als wohl inzwischen politisch aktivste Hochschulgruppe an der Uni Marburg bieten wir neben studentischer Interessenvertretung in AStA, StuPa und Senat ein breit aufgestelltes Bildungsprogramm. So organisieren wir inzwischen jedes Semester Vortragsreihen, Lesekreise und Seminare mit besonders kritisch-politischem Anspruch zu den verschiedensten Themen.

Darüber hinaus bewerben wir selbstverstänlich auch Veranstaltungen bspw. des AStA's oder anderer Organisator*innen – sofern wir diese Termine für merkenswert halten.

Der SDS als Plattform für kritische Wissenschaften

Wir organisieren an der Uni regelmäßig Lesekreise zu vielen links-politischen Theoretiker*innen bzw. Themen. Aktuell bietet unser Lesekreis, in dem wir uns Didier Eribon's aktuelles Buch "Rückkehr nach Reims" erarbeiten, reichlich Raum für spannende und kontroverse Diskussionen. Daneben organisieren wir diverse Vortragsreihen, wie auch bereits die letzten Jahre, bspw. zu 'Feminismus in Theorie und Praxis', die 'Antifaschismus'- und 'Marx'Erben*'-Reihe in den letzten Semestern, sowie verschiedene andere Diskussionsveranstaltungen wie bspw. "Refugees Welcome - Praktisch machen". Auf Grundlage dieser Veranstaltungen und interner Weiterbildung erschließen wir zur Zeit verschiedene Facetten des Feminismus, um eine stärker feministisch ausgerichtete Gruppenpraxis zu erarbeiten und zu leben.

Auf den Punkt gebracht: Wir wagen den Versuch, Kritische Wissenschaften als Möglichkeit zur Veränderung der Welt durch die Verbreitung kritischen Bewusstseins und zur Veränderung des Selbst zusammenzudenken und zusammenzuführen.

Sommer der Utopien

Diesen Sommer begehen wir unter dem Motto 'Sommer der Utopien'. In unserer offenen Veranstaltungsreihe ,von Juni bis September, gehen wir Utopien auf den Grund und skandieren:
Mehr Utopien wagen!
Die Coronapandemie hat auf erschreckend klare Weise gezeigt, wo die sozialen Bruchlinien unserer Gesellschaft sowie weltweit verlaufen und diese Gräben noch einmal massiv vertieft. Sie hat aber auch gezeigt, dass Veränderung nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist. Wir möchten dieses transformative Potential näher betrachten und diesen Sommer von Juni bis September nutzen um Vorträge über Utopien aus verschiedenen Perspektiven zu hören, die jetzt näher sind als zuvor. Die Vortragsreihe startet am 14.6. mit einem ersten Vortrag zur Frage der Finanzierung von Coronaschulden und warum dies ncht so schwer ist, wie uns im Sinne der schwarzen Null, glauben gemacht wird. Kommt gerne vorbei!

Was tun?

Unsere Podiumsdiskussion heute Abend (auch zum Nachsehen) war ein erster wichtiger Schritt, die Probleme und Schwächen der Online-Lehre zu identifizieren und kritisch zu beleuchten.

Wir haben bereits vor der Veranstaltung eine große Resonanz aus der Studierendenschaft aber auch von Lehrenden erhalten, die die Präsenzlehre für nicht ersetzbar halten. Die Veranstaltung war ein wichtiger Schritt, um ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen. Deshalb möchten wir die bisherige Resonanz aufgreifen, um intensiver in den Austausch zu treten und gemeinsam Handlungsstrategien zu entwickeln, um Studierenden, Lehrenden und Angestellten der Universität in Zeiten von Corona eine sichere Präsenzlehre zu ermöglichen. Dafür brauchen wir Rückhalt und müssen uns zusammenschließen.

Wenn auch ihr uns unterstützen und euch mit uns dafür einsetzen wollt, sicher und in Präsenz/Hybrid studieren zu können, dann Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Onlinelehre

 
Wettbewerb, Leistungsdruck, und Haushaltssperren: Zeichen der neoliberalen Hochschulreformen der letzten Jahre. Die Pandemie und damit einhergehend die Onlinelehre haben diese Effekte weiter verstärkt. Statt Bildung gemeinsam zu erarbeiten, konsumieren wir sie, sofern wir die Infrakstruktur haben, vereinzelt vor den heimischen Laptops. Und während für uns und die Lehrenden der Stress zunimmt, sinnieren verschiedene Wirtschaftsliberale bereits über eine vollständige Digitalisierung der Lehre auch nach Corona, einschließlich „Standardisierung und Skalierung“ der Inhalte.
Für uns als Student*innen gingen damit nicht nur die freie Entscheidung über Lerninhalte und die individuelle Betreuung verloren, sondern auch das Mitbestimmungsrecht an der Uni. 
Deshalb wollen wir unsere Uni zurück! 
Über die Probleme mit der Onlinelehre und die marktkonforme Umgestaltung der Uni wollen wir mit Professor*innen verschiedener Fachbereiche der Uni Marburg diskutieren und uns kritisch mit den verschiedenen Positionen auseinandersetzen.
Hierfür haben wir eingeladen, Frau Prof.in Dr. Annette Henninger vom FB 03, Frau Prof.in Dr. Susanne Maurer vom FB 21 und Herr apl. Prof. Dr. med. Stefan Bösner vom FB 20. 
Ihr habt Fragen an Lehrende, oder eigene Anregungen und Anliegen? Meldet euch bei uns auf  Social Media oder via Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.!
Die Diskussion wird als Livestream stattfinden, den Link dazu posten wir zu gegebener Zeit an eben dieser Stelle.

Unsere Rede zum 1. Mai 2020 in Marburg

Liebe Genossinnen und Genossen, Liebe Freundinnen und Freunde,

Wir alle befinden uns gerade in einer mehr als schwierigen und unsicheren Situation.
In dieser Krise offenbaren und rächen sich viele der in der Vergangenheit getroffenen Fehlentscheidungen. Am deutlichsten zeigt sich dies wohl im Gesundheitswesen. Jahrelange Austeritätspolitik zwingt die Krankenhäuser nach ökonomischen Maßstäben zu handeln, statt zum Wohle der PatientInnen. Gleichzeitig findet eine immer weiter voranschreitende Privatisierung des Gesundheitswesens statt, die mit Budgetkürzungen und Einsparungen am Personal einhergeht, und die die Situation der Beschäftigten massiv verschlechtert hat.
In der Krise wird ein hart erkämpftes Arbeitsrecht, nämlich den 8-Stunden-Tag für ärztliches Personal, einfach ausgesetzt. Die Interessen der ArbeiterInnen, wie faire Bezahlung, angemessene Arbeitszeiten und ein adäquater Arbeitsschutz, werden dem Interesse des Kapitals, das einzig und allein in einer möglichst hohen Rendite besteht, geopfert. Deshalb braucht es jetzt:

»Endlich eine faire und angemessene Entlohnung für die sogenannten systemrelevanten Berufe, statt Einmal-Zahlungen«. Das wäre ein Zeichen echter Wertschätzung und nicht nur leerer Applaus vom Balkon.

Veranstaltungen zum Wintersemester 2019/20

Auch dieses Semester erwartet euch ein packendes Programm rund um aktuelle gesellschaftliche Themen. Merkt euch die Daten und kommt vorbei.

Kritische Einführungswochen

In diesem Semester starten wir erstmalig mit einer Veranstaltungsreihe, die allen neu in Marburg zugezogenen Studis einen guten Einstieg in Marburg und ein kritisches Studium ermöglichen soll.

Folgende Veranstaltungen bieten wir an:

24.1., 19 Uhr: Rote Umweltpolitik. Warum die Herrschenden versagen und was wir tun müssen.

Die gegenwärtige Umweltpolitk der Bundesregierung versagt auf ganzer Linie. Schäden für Natur und Mensch sind bereits so sehr vorangeschritten, dass man sie nicht mehr rückgänig machen kann. Auch mit der Zustimmung der Mehrheit für einen klimafreundlichen Wandel bleiben die Herrschenden untätig, blockieren sich gegenseitig und schieben die Verantwortungen auf den Markt und die Verbrauchenden, wohinter nicht nur Kapitalinteressen von Großkonzernen stehen. Klimaziele für Deutschland werden sanktionsfrei verfehlt und mit der vermeintlichen Hoffnung auf immer höhere Ziele auf willkürliche Tage in der Zukunft verschoben. Auch das Pariser Abkommen, auf dessen Umsetzung wir nicht alle unsere Hoffnungen setzen können, muss zunächst einmal umgesetzt werden.

Das Verbot von Plastikstrohhalmen ist nur der Tropfen auf dem durch die Erderwärmung noch heißeren Stein. Kapitalismus und nachhaltige Umweltpolitik können nicht zusammenwachsen, wenn sie sich entgegenstehen.

Wie sieht eine andere, eine rote Umweltpolitik aus? Warum versagen sogar grüne Vorschläge? Und was hat der Kapitalismus schon wieder damit zu tun? Darüber sprechen wir mit unseren Gästen.

Referenten:

Ralph Lenkert, MdB (Umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke)
Bruno Kern (Netzwerk Ökosozialismus)

22.1., 20 Uhr: Filmvorführung BRAND II – Gegenwart der Dörfer und Bepreisung von Natur

Nachdem sich auf unserem Kennenlernabend samt Filmvorführung einige Interessierte eingefunden und der Film wir einige kontroverse Diskussionen entfacht hatte, wollen wir im folgenden nun die BRAND-Filmreihe mit dem zweiten Teil fortsetzen:

am Dienstag, den 22. Januar
Einlass: 19:30 Uhr
Beginn: 20 Uhr

Eintritt frei.

»BRAND II erzählt von der Zerstörung einer jahrhundertealten Kulturlandschaft für den Braunkohleabbau im Rheinland bis ins Jahr 2027 hinein. "Der Film macht die Tiefe dieses existentiellen Einschnitts begreifbar, den nicht nur die erzwungene Umsiedlung, sondern das Wissen um die restlose Vernichtung dessen, was das Wort „Zuhause“ mit all seinen bis in die Sprache, bis in die Tradition der Gewerke und einige jahrhunderte alte Familien-geschichten besser trifft, als der hoch aufgeladene und politisch leider missbrauchte Begriff „Heimat." aus Texte zum Film von Dr. Frauke Tomczak, Literatur- und Filmwissenschaftlerin, Autorin und Dozentin.«

Mehr Informationen zum Film gibt es auf der Webseite der Regisseurin.